Operative Möglichkeiten für trans Männer
Geschlechtsangleichende Operationen Frau zu Mann (FzM) umfassen verschiedene Einzelschritte. Welche der einzelnen Behandlungen im individuellen Fall infrage kommen, hängt unter anderem davon ab, welche Veränderungen die Patienten für sich selbst wünschen. Selbstverständlich spielen auch die körperlichen Voraussetzungen und eventuelle Kontraindikationen eine Rolle dabei, ob die jeweiligen chirurgischen Massnahmen vorgenommen werden können oder nicht. Die Mastektomie für trans Männer in Zürich ist für zahlreiche Personen ein bedeutsamer Schritt. Denn die Brüste werden in der Regel mit Weiblichkeit verbunden und lassen sich nur schwer kaschieren. Selbst wenn sie mithilfe eines Binders oder Kleidung „versteckt“ werden können, fühlen sich die Personen dennoch unwohl in ihrer Haut. Damit sie beim Blick in den Spiegel wirklich „sich sehen“, kann eine operative Brustentfernung eine geeignete Behandlungsoption darstellen. Wie diese verläuft und welche weiteren geschlechtsangleichenden Möglichkeiten es gibt, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Was ist Transgender?
In den vergangenen Jahren sind Themen wie
Transsexualität und Transgender (in der Fachsprache: Gender Dysphorie) in der
allgemeinen Öffentlichkeit sowie im medialen Bereich stärker in den Fokus
gerückt. Auch die Akzeptanz steigt mit der vermehrten Information
erfreulicherweise an. Dennoch gibt es nach wie vor Informationsdefizite,
Verallgemeinerungen und Vorurteile.
Transgender setzt sich aus den englischen
Bezeichnungen trans („darüber
hinaus“) und gender („soziales
Geschlecht“) zusammen. Bei transidenten Menschen stimmt somit das bei der
Geburt zugewiesene Geschlecht (mit den äusseren Geschlechtsmerkmalen) nicht mit
dem gefühlten Geschlecht (Identitätsgeschlecht) überein. Umgangssprachlich heisst
es oft auch, dass die Personen „im falschen Körper geboren“ sind. Jedoch ist es
oftmals viel komplexer, als diese einfache Definition zu erklären vermag.
Transsexualität wirkt sich auf viele Lebensbereiche aus und lässt sich nicht
nur auf etwas Körperlichen beschränken.
Mit ästhetisch-plastischen Behandlungen kann den
Personen eine Hilfe geboten werden, dem Aussehen ein Stück näher zu kommen, mit
dem sie sich wohlfühlen und mit dem sie sich identifizieren können.
Entfernung der weiblichen Brust – die Mastektomie
Bei der Mastektomie entnimmt der Plastische
Chirurg das Brustdrüsengewebe, um den so entstehenden flacheren Oberkörper anschliessend
maskulin zu konturieren. Die Operation kann mit verschiedenen Schnittführungen
vorgenommen werden. Im persönlichen Beratungsgespräch wird die Behandlung daher
präzise an die individuellen Voraussetzungen und an das gewünschte Ergebnis
angepasst. Die Schnittführung kann zum einen kreisförmig um die Brustwarze
erfolgen. Insbesondere bei kleineren Brüsten ist diese Vorgehensweise die
OP-Technik der Wahl, da sie möglichst kleine, weitestgehend unsichtbare Narben
hinterlässt. Ist es hingegen notwendig, eine grössere Menge an Gewebe und Haut zu
entfernen, muss meist ein längerer Schnitt gesetzt werden. Im Rahmen der OP
entfernt der Plastische Chirurg auch überschüssige Haut und glättet die
Fettwulste an den Rändern mithilfe einer zusätzlichen Fettabsaugung. Auf diese
Weise wird ein harmonisches Ergebnis erzielt.
Weitere Methoden zur Geschlechtsangleichung
Neben der Mastektomie kommen für FzM-transidente
Personen auch folgende weitere Behandlungsmethoden infrage. Ob sie im einzelnen
Fall vorgenommen werden, hängt primär von den Wünschen und Vorstellungen der
Person selbst ab.
- Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter)
- Ovarektomie (Entfernung der Eierstöcke)
- Adnektomie (Entfernung der Eileiter)
- Kolpektomie (Entfernung der Scheide)
- Phalloplastik (mikrochirurgische Bildung eines
künstlichen Penis, des sogenannten Penoids)
Gibt es Risiken bei der Mastektomie?
Operationen sind immer mit gewissen Risiken
verbunden. Durch die Wahl eines erfahrenen Operateurs auf dem Gebiet der
Plastischen Chirurgie – sowie speziell der Brustchirurgie – lassen sich die
Komplikationsrisiken bei der Mastektomie auf ein Minimum reduzieren.
Zu den normalen Beschwerden nach der OP gehören
Schwellungen, Rötungen und Hämatome. Auch auf ein vorübergehendes Spannungs-
oder Taubheitsgefühl in der Brust sollten sich die Patienten einstellen.
Teilweise kann die Brust auch berührungsempfindlicher sein als gewohnt.
Erfahrungsgemäss lassen diese Beschwerden innerhalb weniger Tage und Wochen
selbstständig wieder nach. Mithilfe einiger Nachsorgemassnahmen und ausreichend
Schonung kann der individuelle Heilungsprozess aktiv unterstützt werden.
Selten kommt es zu schwerwiegenden Komplikationen
wie Wundheilungsstörungen, anhaltenden Gefühlsstörungen und Gewebsschwellungen,
überschiessenden Narbenbildungen, Infektionen, Nachblutungen oder Embolien.
Über die Risken klärt der Ästhetisch-Plastische Chirurg im individuellen
Beratungsgespräch noch einmal detailliert auf.
Ziel und Ergebnis der Mastektomie
Das Ziel bei einer Mastektomie ist es, die
weibliche Brust zu entfernen und den Brustbereich beziehungsweise den
Oberkörper maskulin zu modellieren. Dabei legt der Plastische Chirurg viel
Augenmerk darauf, dass möglichst natürlich aussehende und harmonische Resultate
erzielt werden. Zudem achtet er darauf, eine narbensparende und risikoarme
Methode anzuwenden. Durch eine Fettabsaugung wird das Ergebnis optimiert. Die neue
Brustform ist – vorausgesetzt, dass sich keine grösseren Gewichtsschwankungen
ereignen – dauerhaft. Sollten die Narben oder das Ergebnis der OP im
Allgemeinen nicht den Vorstellungen des Patienten entsprechen, können auf
Wunsch Korrekturbehandlungen erfolgen.